Liebe Spiegel-, Süddeutsche-, Zeit-, FAZ- und Golem-Redaktionen,
Bisher versuchten nur kleinere Webseitenbetreiber, all jenen Besuchern ein schlechtes Gewissen zu machen, die einen Werbeblocker installiert haben. Nun rufen aber auch Sie dazu auf, dass man doch bitte seinen Werbeblocker abschalten solle (wobei der Aufruf nur noch bei spiegel.de und golem.de auffindbar ist). Ansonsten, so wird behauptet, könnten Sie Ihr kostenloses Internet-Angebot nicht aufrecht erhalten, da Sie sich über Werbung finanzieren.
Wenn sich so namhafte Einrichtungen mit solch geballtem journalistischen Sachverstand zu einem Aufruf zusammentun, dann müssen wohl auch Menschen wie ich, die täglich in Ihren kostenlosen Inhalten stöbern und einen Werbeblocker installiert haben, sich Gedanken machen. Sie meinen also, ich soll surfen wie früher. Ich soll deutlich länger warten, bis eine Seite geladen ist, um dann bestenfalls oben und an der Seite knallbunte, bewegte Werbung zu sehen, die mich nicht interessiert. Schlimmstenfalls legen sich Werbebalken quer über die Seiten und überall blinkt und hüpft es. Im Gegenzug, sagen Sie, bieten Sie Ihre Seiten kostenlos an und verzichten auf besonders nervende Werbeformen.
Es klingt wie ein faires Tauschgeschäft. Es ist aber keines! Wenn ich meinen Werbeblocker einschalte, bekommen Sie mehr Geld. Und was bekomme ich? Mehr Werbung! Die will ich aber nicht. Weiterlesen